FAMILIENFEST
Am
Heiligen Abend luden wir alle 50
Kinder in unserem Patenschaftsprogramm sowie alle,
die für uns arbeiten, zu einem besonderen
Abendessen in unserem Zentrum ein. Einige unserer
erwachsen gewordenen Kinder kamen ebenfalls. Sie bekamen
westliches Huhn mit Pommes und einem Getränk,
dann bekam jedes Patenkind ein Geschenksackerl im Namen
seines Paten. Sie alle verbrachten eine wunderbare Zeit.
Ich wünschte ich hätte auch dabei sein können.
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WEIHNACHTSFEST
FÜR (STRASSEN-) KINDER
Am
nächsten Tag veranstalteten wir unser Kinderweihnachtsfest.
Letztes Jahr hatten wir alle Rekorde gebrochen, doch heuer
hatten wir nicht genug Geld um tausende von Geschenken auszuteilen.
Da die Kinder bereits wussten, dass wir keine Schuhe verteilten,
kamen nur 1000 Kinder zu unserem Fest.
Paul hatte 800 Kleidungsstücke und 1000 Getränke
gekauft, so dass jedes Kind jeweils eines bekam. Sie spielten
auch Spiele, hörten das Evangelium und hatten die Gelegenheit
ein Leben mit Jesus zu beginnen.
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WEIHNACHTEN
IN DEN DÖRFERN
Dann
fuhr Paul ins Dorf Sebela, wo er das Evangelium
predigte und 1300 Paar Schuhe austeilte.
Eltern und Kinder waren so dankbar, da es für viele
von ihnen das einzige Mal ist, dass sie Schuhe bekommen,
wenn wir kommen und sie verteilen. Wir hatten nicht genug
Schuhe für ein weiteres Dorf, weshalb wir die restlichen
Schuhe für Ostern aufhoben. Dann werden
wir in Dara und Darala eine Schuhverteilung
machen, da sie sie dort auch dringend benötigen.
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PROZESS
GEGEN UNS
Ende
November begann der Prozess gegen uns nach
einem halben Jahr wieder. Er dauerte mehrere Tage;
Zeugen auf beiden Seiten machten Aussagen. Am Ende sagte
der Hauptrichter, dass er von unseren Aktivitäten
beeindruckt wäre und nicht bestätigen
könne, dass die Anschuldigungen gegen uns in geringster
Weise wahr wären. Er sagte, dass er nicht verstehen
könne, warum er uns verurteilen und schließen
lassen sollte, nachdem wir ja der Gemeinschaft so
viel hälfen. Er sagte, dass das Urteil im
Jänner verkündigt werden würde.
Ende
Jänner musste Paul wieder vor Gericht,
zur Urteilsverkündung, so dachten wir. Stattdessen
sprachen noch mehr Zeugen, und es gab noch
mehr Befragungen. Die Richter sagten, dass das
Urteil am folgenden Dienstag verkündet werden würde.
Wir waren jedoch noch nicht in der Lage gewesen eine Angelegenheit
in Ordnung zu bringen, die die Richter von uns verlangt
hatten, weshalb unser Anwalt einen Aufschub
beantragte, um das regeln zu können. Diese Angelegenheit,
die sie von uns verlangen, bedeutet, dass wir höhere
monatliche Kosten haben werden aufgrund von Gebühren,
die wir dem Staat bezahlen werden müssen. Die Verkündigung
des Urteils ist jetzt für Ende des
Monats vorgesehen. Bitte betet
für einen Freispruch. Sollten wir schuldig gesprochen
werden, werden sie den Dienst schließen lassen und
Paul ins Gefängnis stecken.
Wir
sind für den großartigen Anwalt,
den Gott uns gegeben hat, so dankbar, da er wirklich tolle
Arbeit geleistet hat. Er hat uns endlich gesagt, dass wir
ihm 6000€ für seine Dienste bezahlen
müssen, was für uns eine große Herausforderung
ist.
EIN
KIND GEGANGEN, EINS UNTERWEGS
2020
flüchtete Awa vor den Dschihadisten
im Norden Malis und kam mit ihrer Familie nach Dara. Wir
nahmen sie in unser Patenschaftsprogramm
auf, damit sie ihre Schulausbildung fortsetzen konnte. Sie
wurde gläubig und ein Teil unserer
Gemeinde. Letztes Jahr maturierte sie und begann im Herbst
ein Universitätsstudium. Vor drei
Tagen fuhr sie ein Auto an und tötete sie.
Sie war 19 Jahre alt.
Heute
hat Paul ihr Begräbnis gemacht. Dank euch allen kann
sie nun die Ewigkeit im Himmel verbringen.
Doch
das waren nicht die einzigen Neuigkeiten, die Paul für
mich hatte. Seine Frau erwartet ihr viertes Kind.
Halleluja!
DER
HORROR IN ZENTRALMALI
Die
Dschihadisten kontrollieren Zentral-
und Nordmali und haben sich über das ganze
Land verbreitet. Sie verüben Anschläge wo sie
nur können. Erst vor ein paar Tagen wurde der Checkpoint,
wo wir auf dem Weg aus der Hauptstadt hinaus durchfahren,
angegriffen.
Es
gibt unzählige Flüchtlinge, die
dem Horror der Dschihadisten entkommen konnten. Paul hat
gerade drei Familien kennengelernt, die
alle aus demselben Dorf in Zentralmali kommen. Die Dschihadisten
töteten alle männlichen Dorfbewohner, dann nahmen
sie eine Gruppe von Frauen und Mädchen mit,
um sie eine Woche lang zu vergewaltigen.
Jede Woche bringen sie eine Gruppe zurück und holen
sich neue Frauen und Mädchen für die kommende
Woche. Es ist nicht einfach zu flüchten, doch diese
drei Familien haben es geschafft. Und wir sind dankbar,
dass wir ihnen in ihrer Not helfen konnten, indem wir ihnen
Reis gaben.
Eine
ist eine Großmutter, die mit 11
ihrer Enkelkinder geflüchtet ist. Eine andere
Frau konnte mit ihrem gelähmten Familienmitglied
flüchten. Eine weitere Witwe flüchtete mit ihren
vielen Kindern. Sie war so verzweifelt, dass sie ihre 8-jährige
Tochter
Djeneba einer anderen Familie gab, damit so dort
als Sklavin lebte und arbeitete. Dafür bekam sie 15€
pro Monat. Paul konnte sie dazu bringen ihre Tochter
wieder zurückzuholen, da der Reis, den wir ihr gaben
ihr das dringend benötigte Essen gab, weshalb sie nicht
mehr diese große Not hatte, die zu ihrer Tat geführt
hatte. Wir würden Djeneba gerne in unser Patenschaftsprogramm
aufnehmen und im Herbst in die Schule schicken.