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WERKSTÄTTEN & GESCHÄFTE

ALLES VERSCHLECHTERT SICH

Zwei Tage vor unserer geplanten Abreise aus Mali im Jänner hatten die Nachbarländer Malis beschlossen über Mali Sanktionen zu verhängen, da der zweifache Putschist und momentane Präsident sich weigerte wie ausgemacht Wahlen abzuhalten und sie stattdessen auf 2025 verschob. Da sich Frankreich auf die Seite dieser Länder stellte, ließ Mali Air France nicht mehr ins Land und sagte den Franzosen sie sollen das Land verlassen. Sie haben nun den Prozess des Abzugs begonnen, und die anderen europäischen Nationen machen es ihnen gleich. Stattdessen hat die malische Regierung russische Milizen (die Wagner Gruppe) ins Land gebracht um gegen die Dschihadisten zu kämpfen, was zu einem starken Anstieg an Menschenrechtsverletzungen geführt hat. Anti-westliche Gefühle sind aufgrund der Sanktionen am Steigen. Paul erzählte mir, dass ein Europäer, der mit unserem Joseph unterwegs war, tagelang in eine Gefängniszelle geworfen wurde, weil er in der Öffentlichkeit Fotos machte. Auch Joseph war in einer Gefängniszelle und wurde dank Pauls Einschreiten wieder freigelassen.

Abgesehen von der steigenden Bedrohung wird die eh schon kleine Wirtschaft von den Sanktionen zerstört. Die Preise für Notwendiges wie Essen und Kleidung sind hinaufgegangen, was zu mehr Hunger führt und dazu, dass Millionen von Maliern von einer Hungersnot bedroht sind. Es trifft auch uns und erhöht unsere Ausgaben, während wir in den USA (und Europa) Unterstützer verlieren, da wir seit 3 Jahren nicht mehr hinfliegen konnten, was auch bedeutet, dass wir keine neuen Bekanntschaften machen konnten. Bis Ostern sollen die Schuhpreise bereits doppelt so hoch wie zu Weihnachten sein. Während wir für Ostern noch mehr Kinder erwarten (2400 kamen nur in Bamako), so werden wir bei weitem nicht die Anzahl der Schuhe haben, die wir benötigen. Paul hat gerade wieder dutzende Säcke Reis an Familien in Not verteilt und mir erzählt, dass seine Warteliste immer länger wird und er jetzt sogar 500 Säcke Reis verteilen könnte, weil die Not so groß ist. Die Reispreise sind bisher um 25% gestiegen, und Reis ist das Hauptnahrungsmittel.

Dieser eben erschienene Artikel (auf Englisch) ist sehr informativ und gibt euch einen Einblick in die aktuelle Situation:

Frankreich und alliierte europäische Nationen ziehen ihre anti-dschihadistischen Kräfte aus Mali ab, nachdem diplomatische Beziehungen mit der regierenden Junta zusammenbrachen, die wie berichtet hunderte von Söldnern der russischen Wagner Gruppe willkommen hieß.

Die diplomatische Krise überschattet die sich verschlechternde humanitäre Notlage, die zu extremen Hunger führt, dem schlimmsten seit 2013, und über 350.000 Menschen sind vor der von Dschihadisten, die sich zu al-Qaeda und dem islamischen Staat zählen, ausgehenden Gewalt geflohen - das ist ein Ansteigen von fast 70% seit Anfang 2020.

 

Wenn du immer schon spenden wolltest und das irgendwie tun kannst, wären wir für deine Hilfe sehr dankbar. Wie ihr geben könnt steht links.

BEDEUTENDE VERÄNDERUNG IN UNSEREM ZENTRUM

Vor 19 Jahren ging ich nach Mali und hatte nichts als einen großen Gott und eine große Vision. Ein Jahr später übersiedelte ich in ein Haus, wo ich eine Gemeinde und eine Bibelschule anfing, was der Anfang von allem war. Zur selben Zeit begann Seybou für mich als Wächter zu arbeiten und lebte in einem kleinen Haus am selben Grundstück. Er bekehrte sich, ich schickte ihn in die Fahrschule, und er wurde unser Fahrer. Vor 17 Jahren kamen seine Frau Fanta und ihre damals zwei kleinen Kinder aus dem Dorf zu uns, nachdem ich herausgefunden hatte, dass er eine Familie hat. Später verließ Seybou den Herrn wieder und auch seine Familie und verließ das Land jahrelang um Geld zu verdienen. Fanta und ihre jetzt fünf Kinder blieben bei uns, und ihr Mann kommt von Zeit zu Zeit sie zu besuchen, wenn er im Land ist. Fanta wurde auch gläubig, doch schien es immer nur eine äußerliche Entscheidung gewesen zu sein statt eine Herzensveränderung. In den letzten Jahren wurde sie immer wieder beim Stehlen erwischt und einmal musste Paul sogar eingreifen, damit sie nicht ins Gefängnis dafür geht. Da ihre Kinder wie meine eigenen sind zog ich es nie in Erwägung sie hinauszuschmeißen.

Doch die Situation hat sich jetzt geändert, da weitere ernsthafte Probleme ans Licht kamen, die uns dazu zwangen zu handeln und das alles zu beenden. Während Veränderung nicht einfach ist, so ist sie notwendig, und ich bin überzeugt, dass diese "Reinigung" unseres Zentrums positive Folgen haben wird. Wir haben ein kleines Haus in der Nähe unseres Zentrums gefunden, das wir für sie und ihre Kinder (und ihren Mann) mieten, während sie weiter jeden Tag für uns arbeitet, und so ändert sich nur wo sie leben. Wir beseitigen auch die Möglichkeit, dass sie uns bestiehlt. Wir freuen uns, dass Korotoumou, eine Witwe und starke Christin in unserer Gemeinde, stattdessen mit ihren Kindern bei uns einzieht. Sie wird nun für das Essensgeld und die Essensvorbereitung verantwortlich sein. Fanta und ihre Familie wird am 5. April übersiedeln. Bitte betet für alle inmitten dieser großen Veränderung.

KINDERN IN NOT HELFEN

Doch das ist nicht die einzige große Veränderung in der Zusammensetzung der Bewohner unseres Zentrums. Fünf Geschwister zwischen 6 und 15 Jahren haben vor kurzem ihre Eltern verloren und wir haben zugestimmt sie bei uns aufzunehmen. Wir bereiten gerade alles dafür vor, dass sie demnächst bei uns einziehen können. Das bedeutet, dass wir bald fünf neue Kinder haben, die Paten brauchen. Eine Patenschaft beläuft sich auf 50€ pro Monat. Halb-Patenschaften sind möglich.

Wir haben auch Esaie (7) in unser Patenschaftsprogramm aufgenommen. Sein Vater starb vor ein paar Monaten. Seine Mutter, eine Katholikin, begann in unsere Gemeinde zu kommen. Jetzt wurde Esaie aus der Schule geschmissen, aus der 1. Klasse, weil seine Mutter sich das Schuldgeld nicht leisten konnte. Er saß zu Hause und weinte, weil er so gerne in die Schule gehen wollte. Wir haben sein Schulgeld nun bezahlt, damit er weiter in die Schule gehen kann. Esaie hat bereits einen Paten gefunden.

Doch vier Jungen im Dorf Dara, die alle die Schule aus unterschiedlichen Gründen verlassen mussten, warten und beten immer noch einen Paten zu finden. Bist du vielleicht die Antwort? Du kannst ihre Namen, Fotos und Geschichten auf unserer Webseite hier finden.

KURZNACHRICHTEN

•        Täglicher Blog - Wenn ihr nicht auf Facebook seid, aber trotzdem meine täglichen Updates über unser Leben (mit den Drillingen), inklusive Fotos, sehen wollt (auf Englisch), dann könnt ihr das auf unserer Webseite tun. Geht zu https://h2tni.org/blog/.

•        Drillinge - Wir sind gerade von einer Missionskonferenz in Oberösterreich zurückgekommen, wo wir jedes Jahr einen Infotisch haben. Heuer habe ich dort zum ersten Mal seit vielen Jahren überhaupt nicht gesprochen, was dazu geführt hat, dass wenige Leute bei unserem Tisch vorbeikamen. Es war wunderbar Freunde wieder zu sehen, und viele Leute haben zum ersten Mal die Drillinge gesehen. Wir hatten eine großartige Zeit, auch wenn wir nicht wirklich die Redner gehört haben, weil wir mit den Kindern so beschäftigt waren. Die Kinder entwickeln sich wunderbar und haben viel Spaß in ihren Turn- und Tanzkursen, und sie waren gerade zum ersten Mal im Zirkus und waren ganz begeistert. Samuel geht weiter zur Physiotherapie und macht langsame Fortschritte. Er probiert gerade mehrere Gehgeräte aus um zu sehen, welches für ihn das Beste ist. Er geht so gerne.

•        Freizeit - Wir wurden zu einer Freizeit für Vollzeitmissionare in einem Top all-inclusive Hotel an der mexikanischen Küste eingeladen, bei der alle Ausgaben bezahlt sind. David Hogan und Heidi Baker werden dort Versammlungen machen. Es klingt wie eine Zeit der geistlichen sowie körperlichen Erfrischung. Es gibt auch Kinderbetreuung, damit die Eltern in den Versammlungen sein können. Jetzt brauchen wir nur noch ein Wunder um die Flugtickets kaufen zu können, die für uns fünf etwa 3800€ ausmachen.

•        Genehmigung & Urkunde - Jedes Mal, wenn es einen Putsch gibt, werden die Beamten ausgetauscht und wir müssen wieder alles von vorne anfangen. Nachdem sie jetzt schon mehrmals die Arbeit eingestellt und wieder aufgenommen haben, hat Paul inzwischen wieder mehrere Meetings gehabt, damit wir unsere Baugenehmigung und Besitzurkunde für das Grundstück bald bekommen. Bitte betet dafür.

•        Volksschullehrer - Wir suchen nach wie vor einen französischsprachigen Lehrer für die erste Klasse, der zu uns nach Mali kommt. Es gibt ein so großes Bedürfnis nach einer guten christlichen Schule, wo die Kinder mit Würde behandelt werden und etwas lernen. Viele unserer moslemischen Nachbarn würden ihre Kinder in unsere Schule schicken. Bitte betet mit uns für diese große Not!

•        Malischer Leiter Paul - Bitte betet weiter für Paul, der den Dienst in Mali alleine leitet. Er hat bereits zwei Kinder und nun ist seine Frau wieder schwanger, und es sieht so aus als ob es Zwillinge wären. Alle freuen sich!

•       Freiwillige Helfer - Möchtest du kommen, um das Leben einer Waise zu verändern? Möchtest du die Kranken heilen? Das Evangelium denen predigen, die es noch nie gehört haben? Komm für eine Zeit nach Mali und erlaube dem Herrn, dein Leben für immer zu verändern.

Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. (Hes 36,26)

Im Vertrauen zu IHM!

Claudia (& Randy)