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Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben. (Ps 2,8)

DIE FÜNF WILSONS

Randy & Claudia Wilson

30. September 2019

 

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H2TNI ist eine in den USA registrierte gemeinnützige Organisation, sowie ein in Österreich registrierter Verein.

 

Randy & Claudia sind Teil der apostolischen Netzwerke von Che Ahn, Alain Caron und Randy Clark.

Dies ist das letzte Email, in dem es um unser persönliches Leben geht. Falls ihr nicht interessiert seid, löscht es einfach. Im nächsten Email geht es wieder nur um Mali.

 

WERKSTÄTTEN & GESCHÄFTE

Die späteren Werkstätten & Geschäfte werden anfänglich - bis das Hauptgebäude fertig ist - als Schlafräume und Klassenzimmer für unsere Volksschule verwendet werden. Mit weiteren 56.000€ können wir sie bauen. Wenn ihr dazu beitragen wollt, schreibt bitte "Bau" als Verwendungszweck. Wir ihr geben könnt steht links.


 

EINEN TAG FRÜHER

In der 12. Woche begann ich plötzlich hohen Blutdruck zu haben und bekam Medikamente dafür. Ich pumpte doppelt so viel Blut als vorher durch meinen Körper! In der 24. Woche machte ich einen Blutzuckertest und Schwangerschaftsdiabetes wurde diagnostiziert, wofür ich bereits eine hohe Wahrscheinlichkeit hatte und was bei mehreren Babys nicht ungewöhnlich ist. Nach einer Woche, wo ich viermal täglich Blutzucker maß, wurde ich nach meiner wöchentlichen Kontrolle im Spital behalten, da die Werte zu hoch waren. Ich begann fünfmal täglich Insulin zu spritzen, und sie erhöhten ständig meine Dosis und ließen mich erst nach Hause gehen, nachdem sie mit den Werten zufrieden waren. Ich verbrachte fast eine ganze Woche im Spital, bevor ich am 14. August nach Hause ging, als ich genau 28 Wochen in meiner Schwangerschaft erreicht hatte.

Eine Woche später kehrte ich zur Kontrolle ins Spital zurück. Der Arzt gab mir einen Termin für den Kaiserschnitt am 24. September, an dem ich 34 Wochen gewesen wäre. Doch alles änderte sich, als sie den Ultraschall machte. Sie konnte beim Doppler sehen, dass mit einem der Zwillingsbuben etwas nicht stimmte. Und so musste ich wieder im Spital bleiben anstatt heimzugehen. Es war Mittwoch. Die Ärzte sagten, dass sie am Freitag den Kaiserschnitt machen würden, wenn der Ultraschall am Donnerstag noch immer so schlecht wäre. Der Ultraschall war aber wieder normal, und der Kaiserschnitt damit abgesagt. Sie wollten mich allerdings weiter zur Beobachtung dabehalten. Am Freitag war der Ultraschall wieder wie am Mittwoch. Einer der Zwillinge bekam nicht genug Blut durch die Nabelschnur. Der Kaiserschnitt wurde für Montag angesetzt. Am Samstag ging es Baby 2 noch schlechter, so sehr dass sie beschlossen den Kaiserschnitt bereits am Sonntag zu machen. Sie mussten zusätzliches Personal ins Spital holen und für unsere drei Babys in der Intensivstation Platz machen.

Es waren ein paar starke Tage im Spital. Sie führten 48 Stunden lang eine Lungenreifung für die Babys durch, und gaben mir Sonntag Früh eine hohe Dosis Magnesium für ihre Gehirndurchblutung. Als es soweit war, bekam ich einen weiteren Infusionszugang in meinen anderen Arm. Am frühen Nachmittag war es dann an der Zeit, in den Operationsaal gefahren zu werden. Sie gaben mir eine Spritze ins Rückenmark, damit ich vom Bauch abwärts nichts spüren konnte. Randy war an meiner Seite und ein Vorhang direkt vor mir, damit ich nichts sehen konnte.

Plötzlich hörte ich das Schreien eines Babys. In dem Augenblick überkamen mich die Emotionen und Tränen kamen in meine Augen. Tamara Hannah (rot) - der Einling - kam als erste um 15:32 heraus. Sie war 40,5 cm lang und wog 1430 g.

Wir dachten, dass Emmanuel als nächstes kommen würde, doch Samuel kam zuerst. Samuel Josiah (gelb) war der Grund, dass der Kaiserschnitt bereits gemacht wurde, da es ihm nicht gut ging, weil sein Zwillingsbruder ihm das Blut wegnahm. Samuel war 37,5 cm lang und wog 1065 g, als er um 15:33 auf die Welt kam. Ihn hörte ich nicht.

Als letztes kam Emmanuel David (blau). Er war 39 cm lang und wog 1250 g. Ich hörte ihn weinen, und wieder kamen mir die Tränen. Ich konnte keinen von ihren sehen - Randy wurde erlaubt aufzustehen und zu schauen - da sie sie alle sofort wegtrugen, um sie zu versorgen.

Es ist erstaunlich, wie die Zahl 3 wieder vorkommt. Randy spricht immer darüber, dass er 3 Kinder hat, 3 Enkelkinder, 3 Frauen, und wir hatten 3 Hochzeiten, jetzt noch 3 Kinder, und nun kamen sie um 3:33 auf die Welt!

Ich wurde wieder zugenäht und in den Aufwachraum gebracht. In den nächsten Stunden konnte ich meine Unterkörper wieder immer mehr spüren, und damit kamen auch die Schmerzen. Das Schmerzmittel machte mich ganz schwindlig, weshalb ich länger als geplant in dem Zimmer blieb. Bevor sie mich in mein Zimmer ein paar Stockwerke höher brachten, rollten sie mich mit meinem Bett in die Intensivstation, wo Sammy und Emmy waren. Tammy war bereits in die nächste Station gebracht worden. Ich sah die Buben kurz, doch es ging mir nicht gut genug, um länger zu bleiben.

Am nächsten Tag zwangen sie mich bereits aufzustehen, was so schmerzhaft war, dass ich in Tränen ausbrach. Ich konnte unsere Babys nicht sehen und musste bis zum nächsten Tag warten, an dem ich im Rollstuhl zu allen drei gefahren wurde. Ich sah Tammy zum ersten Mal! Danach ging es mir jeden Tag besser und ich konnte immer mehr Zeit mit den Babys verbringen. Wir nahmen sie beide heraus und legten sie auf unsere Brust, um mit ihnen zu kuscheln und ihnen die körperliche Nähe zu geben, die sie brauchten (und wir auch). Am 6. Tag, Samstag, wurde ich aus dem Spital entlassen.

      

       Emmanuel 3. Tag               Tamara 3. Tag                              Samuel 4. Tag

 

UNSER ALLTAG

Seitdem verbringen wir jeden Tag, den ganzen Tag, im Spital mit unseren Kindern. Gestern waren sie 5 Wochen alt, und es ist unglaublich, wieviel Fortschritte sie bereits gemacht haben. Tamara wiegt jetzt 2350 g, was 920 g mehr als bei ihrer Geburt ist. Samuel wiegt 1775 g, was 710 g mehr ist. Emmanuel wiegt 1955 g, was 705 g mehr ist.

Nach 3,5 Wochen im Spital, wo sie zur Welt kamen - das große Universitätsspital - teilten man uns mit, dass sie den Platz für andere Babys bräuchten, weshalb wir in ein anderes Spital transferiert werden würden. Das neue Spital ist näher zu unserem Zuhause und hat einen guten Ruf. Und so fuhren wir vor eineinhalb Wochen in einem Rettungswagen ins neue Spital, wo unsere Babys auch ein Zimmer für sich alleine haben und wo sie nun alle in einem Bett schlafen.

Jeden Morgen kommen wir und einer von uns nimmt 2 Babys, und der andere eines heraus, und am Nachmittag nehmen wir die jeweils anderen Babys heraus, so dass wir beide jeden Tag mit allen Babys kuscheln können. Wir füttern sie in regelmäßigen Abständen; manchmal trinken sie von der Brust, doch sie sind noch dabei, diese Fähigkeit zu erlernen. Danach bekommen sie die Flasche bis sie keine Lust mehr haben, und den Rest ihrer Ration bekommen sie durch eine Magensonde. Oft wickeln und baden wir sie auch, und wir haben davon profitiert, das alles von den Krankenschwestern zu lernen. Dazwischen, auch zu Hause, Tag und Nacht, pumpe ich so oft wie möglich Milch ab, die wir dann im Spital abgeben, damit sie die Babys bekommen.

Bisher sind alle mit der Entwicklung der Babys zufrieden und beeindruckt gewesen. Am Freitag wurde uns gesagt, dass Samuel im Vorderhirn Läsionen hat, was seine Motorik beeinträchtigen würde, weshalb er regelmäßige Physiotherapie brauchen würde, um zu versuchen das zu verhindern. Bitte steht mit uns im Glauben für seine Heilung!

Lasst mich kurz unsere Babys vorstellen:

Tamara ist die Erstgeborene, das Mädchen, die älteste und die größte. Sie ist gemütlicher als die Buben, trinkt langsam, quietscht viel, drückt viel, und ihre Atmung hört manchmal noch kurz auf (was in dem Alter normal ist).

Samuel kam nach Tammy heraus, obwohl wir dachten, dass Emmanuel der nächste wäre, und er hat auf jeden Fall den Charakter, dass er der Chef ist. Er lässt alle wissen, wenn er etwas will und hat keine Geduld. Er füllt gerne seine Windeln und lässt es alle durch den Geruch wissen. Er hat gerne seine Arme in den Gesichtern seiner Schwester und seines Bruders, da er im Bett in der Mitte liegt. Wenn er die Flasche bekommt, trinkt er sehr schnell. Er hat alle damit beeindruckt, was er obwohl er der kleinste ist, schon alles kann.

Emmanuel kommt immer als letzter dran, doch es macht ihm nichts aus und er wartet geduldig darauf dranzukommen. Doch wenn das Essen dann endlich kommt, trinkt er auch sehr schnell. Er scheint Samuel gerne vorzulassen, weil er weiß, dass er eh der größere ist. Sowohl er wie auch sein Bruder lassen ihren Herzschlag manchmal noch stark abfallen, doch nur ganz kurz.

Mehr Bilder und tägliche Updates über die Drillinge findet ihr auf Facebook.

 

DIE NÄCHSTEN WOCHEN

Sie haben noch ein paar Wochen im Spital vor sich - bis Ende Oktober - bevor sie nach Hause gehen können. Randy hat alle Babysachen gekauft, so dass wir von allem jede Menge (manchmal zu viel) haben. Wir sind bereit!

Sie werden in dem Spital, wo sie geboren wurden, zusätzliche Kontrollen haben, die nach ihrem theoretischen Geburtstag des 6. Novembers angesetzt werden. Bei der Kontrolle Anfang Dezember werden die Ärzte entscheiden, ob wir zu Weihnachten mit ihnen nach Mali reisen dürfen wie geplant, und wenn auch nur für kurze Zeit.

  

       Emmanuel 35. Tag                              Samuel 30. Tag                    Tamara 29. Tag

 

NEUE KINDER IN MALI

Das ist Sanaba. Sie ist etwa 12 Jahre alt. Ihr Vater schmiss sie und ihre Mutter (die die zweite von 3 Frauen war) und ihre Schwester hinaus und behielt ihren Bruder. Ihre jüngere Schwester starb, weil ihre Mutter es sich nicht leisten konnte sie zum Arzt zu bringen. Nun lebt sie vorübergehend mit ihrer Mutter bei den Eltern ihrer Mutter und begannen in unsere Gemeinde zu kommen. Sanabas Mutter fragte uns, ob wir sie bei uns aufnehmen und sie versorgen könnten, da sie nicht dazu in der Lage ist, und wir sagten zu. Sie war letztes Jahr in der 5. Schulstufe, hat aber das Schuljahr nicht abgeschlossen, weshalb sie die 5. Schulstufe noch einmal machen wird.

Wenn ihr gerne ihre Paten werden und sie damit mit 50€ im Monat unterstützen würdet, gebt mir bitte Bescheid. Halbe Patenschaften sind auch möglich.

Wir werden auch zwei Waisenjungen aufnehmen, über die wir euch nächstes Mal mehr erzählen werden.

 

 

KURZNACHRICHTEN

  •        Randys Bewilligung - Zwei Tage nach der Geburt der Babys bekamen wir die Verständigung, dass Randy seine Aufenthaltserlaubnis für Österreich bekommen hat - zuerst einmal für ein Jahr. Preist den Herrn!
  •        Schulanfang - Einige haben bereits mit der Schule begonnen, für die restlichen beginnt sie diese Woche. Der Schulanfang kostet uns tausende von Euros für Schulgeld für unsere über 30 Schulkinder, sowie für Schulmaterial und Uniformen. Vielen Dank für eure großzügigen Spenden, damit unsere Kinder eine Ausbildung bekommen können!
  •        Baugenehmigung - Wir zahlten vor einiger Zeit ein paar tausend Euro Strafe und seitdem arbeitet Paul daran eine Baugenehmigung zu bekommen, damit der Bau weitergehen kann. Bis jetzt haben wir sie noch nicht bekommen. Bitte betet, dass wir sie bald bekommen.
  •        Witwen - Seit Jahren helfen wir Witwen in Not, indem wir ihnen einen Sack Reis geben. In den letzten Wochen haben uns die Geschichten einiger Frauen berührt, die seit Tagen nichts gegessen hatten. Eine Frau war alleine mit drei Kindern und hatte buchstäblich gar nichts. Es ist überwältigend, was man mit einem Sack Reis bewirken kann!
  •        Volksschullehrer - Wir suchen nach wie vor einen französischsprachigen Lehrer für die erste Klasse, der zu uns nach Mali kommt. Es gibt ein so großes Bedürfnis nach einer guten christlichen Schule, wo die Kinder mit Würde behandelt werden und etwas lernen. Viele unserer moslemischen Nachbarn würden ihre Kinder in unsere Schule schicken. Bitte betet mit uns für diese große Not!
  •        Malischer Leiter Paul - Paul leitet jetzt schon seit einiger Zeit ganz alleine den Dienst in Mali und ist müde. Bitte betet für ihn!
  •        Sicherheitssituation - Mali wird immer mehr von Dschihadisten radikalisiert. Außerdem steht die Bevölkerung gegen die Regierung auf, weil sie immer noch nicht die Wahl des Präsidenten akzeptieren wollen. Bitte betet für Frieden und für Bewahrung von Dschihadisten.
  •       Freiwillige Helfer - Möchtest du kommen, um das Leben einer Waise zu verändern? Möchtest du die Kranken heilen? Das Evangelium denen predigen, die es noch nie gehört haben? Komm für eine Zeit nach Mali und erlaube dem Herrn, dein Leben für immer zu verändern.

 

Denn du hast meine Nieren gebildet; du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin. (Ps 139,13-14a)

 

In Liebe zu IHM!

Claudia (& Randy)

 

April 2018
Stehend von links: Claudia, Randy, Paul, Amadou, Hama, Yacouba, Bakary, Moussa, Fanta
Sitzend von links: Sarata, Adama, Habibatou, Jonathan mit Esther, Hama, Musokura

 

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