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ATELIERS & GESCHÄFTE

UNSERE EIGENE VOLKSSCHULE

Vor zwei Wochen war es endlich soweit, dass wir unsere Volksschule begonnen haben, die schon seit vielen Jahre Teil meiner Vision ist, und auch von Anfang an sehr auf Randys Herzen lag. Brand oder nicht, egal welche Herausforderungen, der Feind konnte uns nicht von diesem Riesenschritt nach vorne abhalten, und so haben wir am 11. Juli unsere Schule begonnen.

Wir haben eine weiße Tafel gekauft und an unsere neu ausgemalte Wand in unserem renovierten Wohnzimmer gehängt, wo das Feuer begonnen hatte. Wir haben ein paar alte Schulbänke aus dem Abstellraum geholt, Randy hat sie repariert, und wir haben sie im Wohnzimmer vor die Tafel gestellt. Wir haben Schulbücher gekauft und waren in der Lage, uns den malischen Lehrplan für die ersten sechs Schulstufen zu besorgen, was hier die Volksschule ist.

Wir haben uns dazu entschlossen nicht mit der ersten Schulstufe zu beginnen, sondern mit der fünften. Einer unserer Jungs - Bakary (12) - hat seine Eltern verloren, als er drei Jahre alt war und lebte dann auf der Straße, weil es niemanden gab, der sich um ihn kümmern konnte. Wir haben ihn mit 5 aufgenommen, und die Schule ist ihm immer schwer gefallen. Er hat die erste sowie die fünfte Schulstufe wiederholt, und trotzdem nicht viel gewusst. Ich wusste, dass es ihm SEHR helfen würde unsere Schule zu machen.

Wir wollten unsere Schule für Familien in unserer Gemeinde und Nachbarschaft öffnen. Vier Kinder sind von außerhalb dazugestoßen, was unsere Schülerzahl auf zehn brachte. Leider mussten alle vier letztendlich aufgeben, da sie buchstäblich wenig bis gar nichts wussten und in der zweiten Schulstufe oder so anfangen hätten müssen.

Das malische Schulsystem ist in sehr schlechtem Zustand. Die Klassen sind riesig und die Kinder weder sprechen noch verstehen Französisch. Ihre Muttersprache Bambara zu sprechen ist jedoch verboten und sie werden dafür bestraft. Die Kinder schreiben einfach nur von der Tafel ab und lernen Wörter und Sätze auswendig ohne zu wissen, was sie sagen oder schreiben. Wie ihr euch vorstellen könnt lernen sie nicht viel. Wenn sie älter werden, zwingen die hauptsächlich männlichen Lehrer die Schülerinnen dazu, mit ihnen Sex zu haben, und verlangen auch Geld um die Schüler durchkommen zu lassen. Als ich meine ersten beiden Jahre in Mali einem kleinen islamischen Gymnasium unterrichtete, war ich geschockt, wie wenig die Schüler in der Maturaklasse wussten.

Unsere Schule soll das alles ändern. Wir verwenden ihre Muttersprache, wir gehen sicher, dass sie das Unterrichtete verstehen, und wir erhalten ihre Menschenwürde. Jesus ist im Zentrum unserer Schule, und wir wollen Kinder großziehen, die Ihn lieben und die eine Ausbildung haben, die weit über das in Mali gebotene geht.

Gestern habe ich unseren Kindern geholfen ihren Paten Emails zu schreiben, und ich war immer wieder berührt davon, als die Kinder unserer Schule schrieben, dass sie nun wo sie in unserer Schule sind zum ersten Mal verstehen, was unterrichtet wird. Und Adou erzählte mir, dass er nicht zur malischen Schule zurückgehen will (er ist der schwächste Schüler), weil sein Lehrer sich immer über sein fortgeschrittenes Alter lustig macht. Das ist die Herausforderung, wenn man Straßenkinder mit 12, 13, 14 Jahren aufnimmt, die dann in ihrem Alter in die erste Klasse gehen müssen.

Klickt hier, um alle Juni-Juli Bilder zu sehen.

SCHULALLTAG

Wir beginnen um 7:30 - und das beinhaltet ALLE Kinder in unserem Zentrum - mit einer Andachtszeit mit Lobpreis und Bibelstudium in unserem Wohnzimmer. Eine Stunde lang machen wir Lobpreis und hören uns die Bibellehre des Tages an.

Um 8:30 gehen die Schulkinder zu den Schulbänken hinüber, während die restlichen Kinder ihre Schulferien genießen oder andere Aufgaben erledigen, da ihr Schuljahr erst im Oktober beginnt. Der Hauptschwerpunkt ihrer Ausbildung liegt auf Französisch und Mathematik, doch ich unterrichte auch Musik, Naturwissenschaften, Englisch und malische Kultur. Es sind jetzt noch sechs Schüler übrig, und alle sind interne Schüler. Normalerweise wäre Adou in der vierten Schulstufe und Sarata in der sechsten, doch ich lehre alle den Lehrplan der fünften Schulstufe. Obwohl sie alle in die zweitbeste Schule Malis gingen, ist ihr Niveau trotzdem nicht auf dem der fünften Schulstufe, und oft muss ich mit dem Niveau weit hinuntergehen, um sie aufs notwendige Niveau zu bringen. Es mag so aussehen, als wären wir eine zweite oder dritte Klasse, doch ist es absolut notwendig, dass sie verstehen, damit wir dann später schneller vorwärts gehen können.

Unser Semester ist nur 6 Wochen lang und wir befinden uns jetzt in der dritten Woche. Ich denke wir haben bereits viel gemacht, obwohl es über ein Jahr dauern könnte, um den ganzen Stoff der fünften Schulstufe durchzumachen. Wenn Randy und ich Ende August nach Europa fliegen, werde ich ihnen viele Übungen dalassen, die sie während unserer Abwesenheit zu machen haben und die hoffentlich weiter das Gemachte zementieren.

Für gewöhnlich beenden wir den Unterricht zwischen 12 und 12:30. Um 16 Uhr kommen die ersten drei Kinder zurück, um an unseren drei Computern zu arbeiten, und dann um 17:30 kommen die anderen drei, um 90 Minuten zu arbeiten und Spiele zu machen, die ihre Französisch und Mathematik Kenntnisse auf spielerische Weise vertiefen.

Ich würde gerne drei weitere Computer nach Mali bringen, damit sie alle zur selben Zeit arbeiten können. Falls ihr ein Notebook habt, das gut läuft und das ihr nicht mehr braucht, erwägt bitte es uns zu spenden.

DIE ZUKUNFT UNSERER SCHULE

Momentan bin ich die Lehrerin und ganz ehrlich liebe ich es mit einer Leidenschaft zu unterrichten, mehr als alles andere, und gebe mein Alles. Allerdings habe ich auch viele andere Verpflichtungen, sodass meine Tage momentan sehr lang und ermüdend sind.

Auch ist es mir ein Anliegen, dass unsere Schule eine erste Klasse beginnen kann, sodass die Kinder ohne den Ballast von anderen Schulen kommen und einen fairen Start bekommen. Ich möchte mit den Fünftklasserln weitermachen und bete, dass Gott uns einen Volksschullehrer aus Frankreich schickt, damit wir die erste Klasse so bald wie möglich beginnen können. Das ist auch einer der Gründe, warum wir im September drei Wochen in Frankreich verbringen werden. Falls ihr jemanden oder eine Gemeinde in Frankreich kennt, die wir kennenlernen sollten, lasst es mich bitte wissen.

AROUNA (13?)

Vor über zwei Wochen ist Arouna zu unserer Familie dazugestoßen. Dies ist seine Geschichte:

Arouna wurde irgendwo in der Elfenbeinküste geboren; er weiß nicht wo. Mit sechs Jahren schicken ihn seine Eltern gemeinsam mit seinem kleinen Bruder zu einem Onkel in Bamako, wo sie beide die Schule anfangen. In der sechsten Schulstufe - um April/Mai 2015 herum - werden sie aus der Schule geschmissen, weil das Schulgeld nicht bezahlt wurde. Statt der Schule macht ihn sein Onkel zu einem Lehrling eines Motorradmechanikers. Allerdings schickt ihn seine Tante jeden Morgen auf die Straße, um ihre Produkte zu verkaufen, so dass er nie beim Mechaniker auftaucht. Jeden Abend schlägt ihn sein Onkel dafür nicht bei seinem Chef aufgetaucht zu sein, da er nicht wusste, dass eine Ehefrau Arouna sandte ihren Job zu erledigen. Nach zwei Wochen hat Arouna genug und läuft weg. Er landet am Busbahnhof, wo er bettelt um zu überleben. Er hört von uns, doch entscheidet sich dazu in den Norden Malis, nach Mopti, zu fahren, wo er bei einem Fischer landet, für den er arbeitet. Nach ein paar Monaten möchte er nach Bamako zurückkehren, und der Fischer zahlt ihm seine Busfahrkarte dafür. In Bamako angekommen entschließt er sich dazu uns zu finden, da er gehört hatte, dass wir Kinder gut behandeln. Er weiß nur, dass wir am Fuße des Hügels sind und einen Wasserturm haben. So fragt er herum bis er uns am 29. März 2016 findet. Seine Treue und seine sanftmütige Seele werden bemerkt, und so wird er zwei Tage vor Beginn unserer Volksschule Teil unserer Familie - gerade rechtzeitig um in unserer Schule zu sein.

Wir versuchen immer noch ein Familienmitglied von Arouna zu erreichen, damit er uns seine Einverständigung geben kann, dass Arouna bei uns bleibt.

Arouna hat bereits einen Paten, doch der sechsjährige Casimir (Pauls jüngster Halbbruder) such einen halben Paten für 20€ pro Monat. Bitte kontaktiert mich, falls ihr seine Patenschaft übernehmen wollt.

NEUES TEAM-MITGLIED DAVID

Vor über vier Jahren gab es in Mali einen Militärputsch, der Chaos im Land verursacht hat und von dem sich Mali bis heute nicht erholt hat. Und so lange ist es auch schon her, dass wir Freiwillige haben, die für längere Zeit als nur ein paar Wochen kommen.

Keine freiwilligen Helfer zu haben hat einen großen Unterschied gemacht, zum Schlechteren, da unsere Kinder die meiste Zeit unbeaufsichtigt sind, was in vielerlei Hinsicht große Konsequenzen hat. Es hat mich all die Jahre gestört, doch nun haben wir beschlossen, dass es so nicht mehr weitergehen kann.

Wir haben unser Bedürfnis bekannt gemacht und voilà, David hat sich unserer Familie angeschlossen, um auf die Kinder aufzupassen. David ist aus Guinea, hat eine Bibelschule hinter sich und ist von nicht-charismatischen Hintergrund. Gestern Abend ist er in ein Zimmer in unser Zentrum gezogen, und heute ist es sein erster Tag. Er geht sicher, dass die Kinder dem Programm folgen und beaufsichtigt sie, so dass sie das machen, was sie tun sollen, und nicht machen, was sie nicht tun sollen.

Wir haben mehrere Wochen gebetet, bevor wir ihn angestellt haben, und ich denke, es war die richtige Entscheidung. Vom ersten Moment an hatte ich einen guten Eindruck von ihm. Bitte betet für ihn, und betet auch für uns in diesem neuen Abschnitt, dass wir uns auf diese neue Familiensituation umstellen können und dass alles bestens und ihm zur Ehre funktioniert.

KURZNACHRICHTEN

•        Unsere Gesundheit - Bitte betet für Randys Herz, das seit der verpatzten Infusion Probleme hat. Wir werden versuchen, dass er in Österreich von einem Arzt angesehen werden kann.

•        Bibelschule - Wir haben vor kurzem unser zweites Trimester beendet, und sowohl Boubacar als auch Joseph haben bestanden. Das dritte Trimester wird nach Rückkehr von unserer nächsten Reise beginnen.

•        Bauarbeiten - Wir warten immer noch auf den Kostenvoranschlag für das nächste Gebäude, an dem unser neuer Bauleiter arbeitet. Wir brauchen diese Räume als Schlafräume, sowie für unsere Volksschule.

•        Regierungspapiere - Wir sollten für drei Organisationen Papiere haben. Die Papiere für unsere Gemeinde sind verbrannt, und es braucht Zeit und Geld sie wieder zu bekommen. Die Papiere für unsere Mission (die wir als erstes hatten) müssen jedes Jahr erneuert werden, und sie haben uns seit Monaten hingehalten. Und drittens die Papiere für das Kinderzentrum, die erst nach Erhalt der Gemeindepapiere eingereicht werden konnten, und an denen momentan auch gearbeitet wird. Bitte betet, dass wir bald alle drei Papiere in Händen halten, so wie sie es uns versprochen haben.

•        Sommerprogramm - Vier unserer Jungs befinden sich momentan auf der anderen Seite der Grenze, in Burkina Faso, mit Jugend mit einer Mission. Zwei von ihnen machen den Einsatz, und die anderen zwei sind Teil des Tanzteams.

•        Neues Auto - Unser neue Toyota Landcruiser mit 13 Plätzen verlässt dieser Tage Österreich, um die lange Reise nach Dakar, und dann von dort im Container weiter nach Bamako anzutreten. Es soll irgendwann im September ankommen, gerade rechtzeitig bevor im Oktober die Schule beginnt. Wir haben gerade erfahren, dass - dank Beziehungen und Gunst - die Regierung uns davon befreit, Zoll zahlen zu müssen, was 11.250€ ausgemacht hätte. PREIST DEN HERRN!

•        Florentin - Flo hat vor drei Jahren in Österreich eine neue Herzklappe bekommen und hat in letzter Zeit Probleme, inklusive Wasser in den Lungen. In den letzten Tagen hat sich sein Zustand wieder verschlechtert; so sehr, dass wir ihn heute ins Spital bringen mussten.

•        Randys Reise - Randy ist seit zwei Wochen in Amerika aufgrund der Hochzeit seiner jüngsten Tochter. Ich freue mich sehr auf seine Rückkehr Mittwoch Abend. Bitte betet für seine Reise und dass es bei seiner Ankunft keine Probleme gibt.

•        Sep-Nov - Während unser Kalender in den USA voll ist (siehe links), so haben wir in Europa noch ein paar freie Termine (ebenso links). Wir freuen uns darauf viele von euch wieder zu sehen sowie neue Freundschaften zu schließen. Bitte betet für Kontakte vom Herrn und offene Türen, und besonders, dass Gott uns Lehrer nach Mali schickt.

•        Partner - Wir suchen Partner, die uns monatlich finanziell unterstützen, da momentan nur 41% unseres Budgets abgedeckt sind.

•       Freiwillige Helfer - Möchtest du kommen, um das Leben einer Waise zu verändern? Möchtest du die Kranken heilen? Das Evangelium denen predigen, die es noch nie gehört haben? Komm für eine Zeit nach Mali und erlaube dem Herrn, dein Leben für immer zu verändern.

Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll,
so wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird! (Spr 22,6)

Verliebt in IHN!

Claudia (& Randy)