DONNERSTAG
UM 12 UHR 30
Letzten
Donnerstag war unser 23jährige Fahrer Saloum auf
dem Weg nach Hause von zwei Schulen, wo er 14 Kinder
von 3 bis 17 Jahren abgeholt hat. Er war nicht
mehr weit von daheim entfernt, auf einer langen, geraden, asphaltierten
Straße, auf der man ziemlich schnell fährt, als eines
der Räder sich plötzlich lockerte und
komplett loslöste und wegrollte. Zeugen sagen, dass sich Saloum
sehr bemüht hat (erfolgreich), keine Fußgänger zu
erwischen. Er prallte aber mit hoher Geschwindigkeit direkt in einen
Strommasten.
Diese
kleinen afrikanischen Busse haben entlang der Wände Holzbänke
und keinerlei Sitzgurte. Laut ersten Informationen schien Saloum
schwer verletzt zu sein; Gott-sei-Dank hat das Blut überall
es schlimmer aussehen lassen, als es war. Er musste genäht
werden, doch es scheint, dass es nur eine äußere Wunder
an seiner Stirn (und Fuß) war. Es ist ein Wunder,
dass er nicht schlimmer verletzt oder gar getötet wurde!
Zeugen
sagen, dass Saloum heldenhaft gehandelt hat. Die
Windschutzscheibe war komplett zertrümmert; Saloum konnte nicht
aussteigen, doch reichte er die Kinder durch die Windschutzscheibe
hinaus zu den Feuerwehrmännern, die bereits vor Ort
waren. Krankenwägen brachten alle Kinder ins das nächste
Spital und halfen Saloum heraus. Inzwischen war
auch Paul vor Ort. Die Feuerwehrleute mussten auch ein Feuer
löschen, dass neben der Batterie zu brennen begonnen hatte.
Paul
erzählte mir später, dass auch er mit den Kindern in
den Bus gestiegen war, da er mit einem der Schuldirektoren
über unsere Schulgeldzahlungen sprechen wollte, mit denen wir
Schwierigkeiten haben. Dann änderte er seine Pläne und
ist wieder ausgestiegen. Mir lief es kalt über den Rücken
bei dem Gedanken, dass auch er verunglücken hätte können,
in Anbetracht der Konsequenzen!
Im
Spital angekommen ist das erste, was sie tun, dir eine Liste
von Dingen zu geben, die du in der Apotheke besorgen
musst, bevor sie sich um die Verletzten kümmern. Und da begannen
die Ausgaben. Ich hatte erst ein zwei Tage vorher zu Paul gesagt,
dass er mit dem Geldabheben aufhören muss,
da es auf den Konten kein Geld mehr gibt. So kontaktierte er Freunde,
um sich Geld auszuleihen, damit er das Spital bezahlen kann.
Das
Foto zeigt nur 12 der 14 Kinder (plus Fahrer),
die im Bus waren - 12 Jungs und 2 Mädchen.
Paul
verbrachte den restlichen Tag im Spital, musste alle später
ins große Spital im Stadtzentrum bringen, wo sie geröntgent
wurden. Sie dachten, dass Youssoufs (13) Oberschenkel
gebrochen sein könnte, was nicht der Fall war. Amadou
(14) hat seinen Arm wieder dort gebrochen, wo er es schon einmal
war, und sowohl Yacouba (14) als auch Karim
(17) haben gebrochene Arme. Alle Kinder haben Wunden
und überall Schmerzen. Ich war froh zu hören,
dass sie alle spät Donnerstag Abend noch nach Hause
gehen konnten.
Die
Spitalskosten belaufen sich bisher auf ca 700€.
Die Stomwerke wollten weitere 700€
für die Reparatur des Strommasten; Gott-sei-Dank bezahlt die
Autoversicherung diesen Betrag.
Gebühren für die Einsatzkräfte belaufen sich auf
ca 200€.
Da
wir bereits ein paar tausend Euro im Minus waren
aufgrund des Schulanfangs und nur weniger Spenden, ist unsere
schlechte finanzielle Situation jetzt noch schlimmer geworden.
Und es kommen bestimmt noch mehr Rechnungen.
Der
Mechaniker wird sich den Kleinbus ansehen, aber
ich bin nicht sehr zuversichtlich, dass dieser über 20jährige
Bus repariert werden kann. Und wenn ja, so würde das wohl ein
Vermögen kosten.
Ich
hoffe, dass die meisten Kinder am Montag wieder in die Schule gehen
können; wieder auf der Ladefläche unserer Autos.
Unser Kleinbus war nur zwei Wochen in Betrieb,
da unser Fahrer erst einen dritten Führerschein machen musste,
bevor er den Bus fahren durfte. Wir hatten den Bus rechtzeitig zu
Schulbeginn reparieren lassen.
Ich
bin so dankbar für Gottes wunderbare Bewahrung unserer
Kinder, unseres Fahrers, und dass er Paul von dem Unfall ausgenommen
hat. Ich bin dankbar, dass Gott meine Gebete beantwortet hat Paul
Frieden und seine spürbare Gegenwart
zu schenken. Es ist wunderbar zu hören, dass es Paul sogar
sehr gut geht, auch wenn er müde ist. Bitte betet weiter
für ihn und die Kinder.
Ich
kann es gar nicht erwarten in einer Woche nach Hause zu
fliegen und all das Wissen, das Gott mir im letzten halben
Jahr über reine therapeutische Öle gegeben
hat, anzuwenden, da ich weiß, dass Er sie verwenden wird,
um ihre Körper zu heilen und die Schmerzen zu beseitigen (durch
die Raindrop Technique, wo Öle direkt auf den Rücken
aufgetragen werden).
Ich
freue mich über alles, was Gott momentan tut und dass der
Feind erzittert aufgrund dessen, was vor uns liegt, und
alles versucht uns daran zu hindern in dieses neue Kapitel
einzutreten. Und ich werde trotzdem noch diesen wunderbaren Bericht
schicken, der gekommen wäre, wenn der Unfall nicht passiert
wäre; es wird nur ein paar Tage später sein als geplant.
Alle
Ehre gebührt unserem wunderbaren himmlischen Vater!
KURZNACHRICHTEN
- Schulausgaben
- Bisher haben wir 4200€ für Schulgeld
und -material ausgegeben; Geld, das wir nicht haben.
Wir müssen immer noch die staatliche Gebühr
für den Schulwechsel der 14 Kinder zahlen, deren Schule geschlossen
hat, sowie die Schuluniformen, was jeweils 1100€
kostet.
- Unruhen
- In den letzten 2-3 Wochen hat es im Norden
Malis wieder einiges an Unruhen und Problemen gegeben.
Die Franzosen bleiben nun länger als geplant. Außerdem
wurde der Putschist zum speziellen Berater des Präsidenten
ernannt.
- Joseph
bei JMEM - Josephs Jüngerschaftsschule in Dakar
beginnt am 13. Jänner und dauert 6 Monate.
Er war Paul inmitten dieser Krise eine kostbare Hilfe.
- Dakar
& Timbuktu - Wir beten nun schon seit einiger Zeit
spezifisch für diese beiden Städte, um dort Zentren
anzufangen. Wir beten, dass Gott uns dafür die richtigen
westlichen Leiter schickt. Wie es aussieht wird Joseph der einheimische
Leiter in einem der beiden Zentren sein.
- Dokumentation-
Wenn ich nächste Woche nach Mali zurückkehre wird ein
Fernsehteam mit dem Filmen beginnen, um eine
Dokumentation über uns zu machen. Sie haben es auch auf dem
Herzen für uns auf Regierungsebene zu intervenieren, damit
wir vom Staat finanzielle unterstützt werden.
- Ausgießung
in Frankreich - Ich bin gerade von 10 Tagen des Dienstes
in Frankreich zurückgekommen und war hin und weg davon, wie
Gott dort gewirkt hat! Es hat mich an die Tage der Erneuerung
in den 90ern erinnert. Was für ein umwerfender Gott! Mehr
Fotos hier.
- Freiwillige
Helfer - Wir brauchen ständig freiwillige Helfer
in Mali, die mehrere Monate oder mehr bleiben können. Wenn
du gern kommen würdest, um uns zu helfen, kontaktiere mich
bitte.
Wenn
du durchs Wasser gehst, so will ich bei dir sein, und wenn durch
Ströme, so sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du durchs
Feuer gehst, sollst du nicht versengt werden, und die Flamme soll
dich nicht verbrennen. (Jes
43,2)
ER
ist TREU,
Claudia
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