In diesem Newsletter:
WIEDER
VORWÄRTS
NEUES AUTO
POLITISCHE SITUATION IN MALI
WIEDER VORWÄRTS
Was
für ein wunderbares Wiedersehen als ich Mitte
Juni nach Mali zurückkehrte! Ich backte ein paar Torten, und
wir hatten eine große Party, um die Geburtstage meiner Abwesenheit
"aufzuholen" (wodurch sie also zweimal feierten). Es ist
wunderbar, meine Kinder wieder in meine Arme nehmen zu können!
Nun
sind wir so bereit, wieder vorwärts zu gehen! Die Sommerferien
der Kinder fangen demnächst an, und jetzt schon haben sie keinen
Nachmittagsunterricht mehr. Man muss sie während der Ferien
beschäftigen, und so werde ich mir wieder die Zeit nehmen,
mit ihnen an ihrem Französisch zu arbeiten,
da ihnen das letztes Jahr viel gebracht hat. Wir planen auch ein
paar Bibelschulkurse auf Bambara abzuhalten für
unsere älteren Jungs und zukünftigen Leiter der Dorfgemeinden.
Momentan
lassen wir zwei Dreifachstockbetten machen, um
Platz für mehr Kinder zu haben; eines der noch-Straßenkinder
wird demnächst bei uns einziehen (sagt Bescheid, falls ihr
sein Pate werden wollt). Ein Bett kostet 200€;
wir wären sehr über finanzielle Hilfe dafür dankbar.
Momentan
warten wir noch ab, was denn Einzug von Elisabeth (Pauls Stiefmutter)
und den 7 Kindern in ihrem Haushalt betrifft; der einzige Grund
dafür ist der, dass wir momentan keine westlichen Helfer haben,
und wir brauchen unbedingt jemanden, der die Kinder betreut,
besonders wenn mehrere Mädchen einziehen. Bitte
sagt das weiter, oder überleg dir selber nach Mali zu kommen,
um uns ein paar Monate lang zu helfen! In der Hauptstadt
(wo wir uns befinden) ist wieder alles wie vor dem Putsch.
Wir
teilen weiter Reis an Witwen und hungrige Familien
aus, soweit es uns möglich ist; erst gestern sind die Reispreise
WIEDER hinaufgegangen, so dass er jetzt teurer ist denn
je. Das ist wirklich hart für die Einheimischen, und erhöht
auch unsere Ausgaben.
NEUES
AUTO
Vor
ein paar Wochen hat Paul mich ganz fix und fertig angerufen, weil
beide Autos (über 20 Jahre alt) ihr Lebensende
erreicht hatten, und die Kinder bereits Unterricht verpasst
hatten, weil sie dauernd eine Panne hatten. Noch dazu wurde viel
zu viel Geld für Autoreparaturen ausgegeben.
Und
so war das halb-so-alte Auto eines Missionars, der Mali verlässt,
und das sofort zur Verfügung stand, echt von Gott gesandt!
Er gab uns gleich die Schlüssel, und war so nett Geduld mit
der Bezahlung zu haben. Ein Drittel des Geldes war bereits da, doch
wir mussten immer noch 5.000€ bezahlen. Wir
wären über jegliche Hilfe bei dieser großen Ausgabe
sehr dankbar!
POLITISCHE
SITUATION IN MALI
Als
ich euch das letzte Mal auf den neuesten Stand brachte, war Bamako
gerade inmitten der schlimmsten Gefechte, bei denen 70 Menschen
starben; der Gegenputsch mißlang und als Konsequenz
begann der Putschist jeden zu verhaften, der nicht Malier
war, und führte sie dann im Fernsehen vor, um zu "beweisen",
dass die Nachbarländer ihre Spione schicken, um ihn loszuwerden.
Und
dann beschloss das Militär Joseph festzuhalten,
der nur Halb-Malier ist (sein Nachname ist ausländisch); er
war dabei Paul und das Team zu einer unserer Dorfgemeinden zu fahren.
Gott-sei-Dank konnte Paul sie dazu überreden, ihn gehen zu
lassen.
Mitte
Mai lief die 40-Tage-Frist aus, die die Übergangsregierung
bekommen hatte; der Putschist kündigte seine Rückkehr
an die Macht an, was aber von der internationalen Gemeinschaft abgelehnt
wurde. Sie machten eine Vereinbarung mit ihm und gaben ihm eine
Präsidentenpension und sonst noch einiges, damit er den Übergangspräsidentn
für die restlichen 12 Monate bis zu Neuwahlen im Amt belässt.
Es
gab einen großen Aufschrei unter der Bevölkerung,
die Politiker hasst und lieber vom Militär regiert wird; tausende
Demonstranten stürmten den Präsidentenpalast und schlugen
den Übergangspräsidenten zusammen. Er wurde in
ein Spital nach Paris geflogen, und weigert sich seitdem aufgrund
von Angst um seine Sicherheit nach Mali zurückzukehren.
ECOWAS
(die Nachbarländer) haben sich an die UNO gewandt, um die Erlaubnis
zu bekommen, in Mali einzumarschieren und das Land
zu stabilisieren, wie auch den Norden zu befreien. Sie haben das
grüne Licht jedoch - noch - nicht bekommen, weil ihnen ein
detaillierter Plan fehlt. So arbeiten sie momentan daran und erwarten
ihre Intervention in ein paar Wochen zu beginnen.
Im
Norden verschlechtert sich die Situation stetig; die Armee
der Rebellen wächst aufgrund von immer mehr Ausländern,
die dazustoßen (dank einem Aufruf von Al-Qaida), die die Einheimischen
dann den Jihad beibringen. Sie machen sogar Kinder
zu Soldaten. Sie haben gerade eine Verlautbarung veröffentlich,
die klarmacht, dass ihr Ziel ist, die Scharia in GANZ Mali
einzuführen. Sie kontrollieren bereits zwei Drittel
der Fläche Malis.
So
betet bitte weiterhin für Mali; für Frieden, und dass
die Interventionsarmee bald kommt und uns "befreit" ohne
Gewalttaten gegen die Bevölkerung auszuführen.
Artikel
der letzten Zeit:
ECOWAS
has Mali force troop pledge, still lacks backing (17. Juni)
Mali
Islamist leader rejects independence (16. Juni)
"Mali
ist dabei, Afrikas Afganistan zu werden" (17. Juni)
KURZNACHRICHTEN
- Unsere
Dorfgemeinden - Paul dient weiterhin jede Woche in Dara
(45 min entfernt) und dient wieder regelmäßig in Goro
(2 Std entfernt), jetzt wo die Fahrt dorthin wieder ungefährlich
ist.
- Übersetzungen
meines Buches - Mein Buch wird gerade auf Deutsch
und Französisch übersetzt. Die deutsche Übersetzung
wird vor Weihnachten herauskommen; für die französische
Übersetzung müssen wir 1500€
bezahen, und dann einen Verleger finden. Jegliche Hilfe bei dieser
Ausgabe wäre sehr willkommen.
- Bauarbeiten
- In ein paar Wochen werden wir das Innere des dritten
Gebäudes ausmalen. Das wird eine große
Herausforderung, da das Haus bereits voll eingerichtet und bewohnt
ist. Wir hoffen diese Gebäude in der nahen Zukunft fertigzustellen,
und dann die nächste Phase zu beginnen - Erdreich anzuhäufen,
um den Boden abzuflachen.
- Freiwillige
Helfer - Wir haben momentan gar keine Helfer in Mali;
bitte kontaktiert mich, wenn ihr gerne helfen kommen würdet.
Gott
hat etwas aus uns gemacht: Wir sind sein Werk, durch Jesus Christus
neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nur, was
Gott schon im Voraus für uns vorbereitet hat.
(Eph 2,10)
Alles
für IHN,
Claudia
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