POLITISCHES
CHAOS IN MALI
Am
2. April begannen Sanktionen gegen Mali
nachdem der Putschist sich weigerte zurückzutreten. Zu dem
Zeitpunkt hatten die Banken bereits fast kein Geld mehr, die Tankstellen
kein Benzin mehr, und die Lebensmittelpreise waren bereits gestiegen.
Die Landesgrenzen wurden an dem Tag zugemacht, sodass Mali
komplett isoliert und von sehr notwendigen Importen abgeschnitten
war.
Unsere
Kinder gingen nicht weiter in die Schule, da wir
keinen Vorrat an Benzin angelegt hatten (nur Lebensmittel und Geld).
Der Putschist begann heimliche Gespräche, als er realisierte,
dass Mali mit den Sanktionen nicht lange funktionieren könnte.
Am
4. April verließ unsere amerikanische Familie
Mali um heimzukehren - zwei Monate früher als geplant. Zwei
Tage später verließ ich Mali, um nach Österreich
zu fliegen - 5 Tage früher als geplant. Am selben
Tag - dem 6. April - verkündete der Putschist,
dass er eine Vereinbarung mit den Nachbarstaaten unterschrieben
hatte, die bedeutete, dass das malische Gesetz wieder in Kraft trete
und er zurücktrete.
Eine
Woche später - am 12. April - wurde der frühere
Nationalversammlungsvorsitzende als Übergangspräsident
angelobt; er schien ein sehr vernünftiger Mann zu sein. Am
17. April wurde ein Astrophysiker, der für
NASA und Microsoft gearbeitet hatte, zum Premierminister
ernannt. Am selben Tag ließ der "zurückgetretene"
Putschist Sanogo 22 Angehörige der gestürzten
Regierung verhaften, was zu einem internationalen
Aufschrei führte. Zu dem Zeitpunkt wurde bekannt, dass sich
der gestürzte Präsident in der senegalesischen Botschaft
versteckt hatte, und nach kurzem Widerstand, erlaubte der Putschist
seine Ausreise ins Exil in Senegal. Drei Tage nach
den Verhaftungen ließ er alle Regierungsangehörigen wieder
frei.
Am
25. April nahm die neue Regierung von 24 Leuten
ihre Arbeit auf - wobei 3 Leute vom Militär Schlüsselpositionen
einnahmen. Nur Tage später sprachen die Nachbarländer
über die Aussendung von 3000 Soldaten, um
mit der Rebellion im Norden Malis zu helfen, doch der Putschist
widerstand diesem Plan vehement.
Kapitän Sanogo ist immer noch derjenige, der die Macht hat
und die Medien kontrolliert, während die Übergangsregierung
stumm bleibt.
Gestern
(30. April) brachen Kämpfe in Bamako
aus, nachdem der Putschist versucht hatte, eine weitere
Schlüsselperson der gestürzten Regierung zu verhaften.
Jedoch diesmal widersetzten sich die Soldaten, die der alten Regierung
gegenüber loyal sind, und versuchten den Gegencoup.
Momentan wird immer noch gekämpft, und er Putschist scheint
zu gewinnen. Der Flughafen ist seit gestern Abend
geschlossen und hat verkündet, dass er eine
Woche geschlossen bleibt. 14 Menschen sind getötet
und 40 verletzt worden.
Während
die Nachbarstaaten (ECOWAS) Mali 12 Monate gegeben
haben, um Neuwahlen abzuhalten, hat der Putschist
Sanogo bereits verkündet, dass er die Macht im Land
wieder übernehmen wird, wenn die 40-tägige Frist
für den Übergangspräsidenten abläuft, was in
etwa 3 Wochen der Fall sein wird. ECOWAS diskutiert die Aussendung
der Soldaten gegen den Putschisten, sowie die Sanktionen
wieder in Kraft treten zu lassen.
Offensichtlich
braucht Mali eure Gebete SEHR. Ich halte euch über die Situation
auf Facebook auf dem Laufenden.
Artikel:
1.
Mai - Tote be Gefechten zwischen Präsidentengarde und Militär
(Standard)
29.
April - Ex-Putschistenführer lehnt ECOWAS-Truppen ab (Standard)
May
1 - Mali coup: Bamako gunfire continues for second day (BBC)
May
1 - Rival factions clash in Mali capital, junta claims control
(Reuters)
April
28 - Mali coup leader rejects ECOWAS (BBC)
April
27 - Mali junta rejects West African troop deployment (Reuters)
HUMANITÄRES
CHAOS IN MALI
Alle
paar Tage spreche ich mit Paul, und es geht ihm
und den Kindern gut. In unserem Zentrum findet
der Alltag statt - außer, dass die Weißen fehlen. Paul
berichtet, dass er für seine neuen Aufgaben einen guten Rhythmus
gefunden hat
Hunderte
von Flüchtlingen aus dem besetzten Norden kommen jeden
Tag in die Hauptstadt Bamako. Im Norden werden Frauen vergewaltigt,
dank dem Scharia-Gesetz werden Hände abgehackt, Christen werden
verfolgt und die Menschen haben Hunger. Abgesehen davon sind heuer
3 Millionen Menschen vom Hungertod
bedroht, und alle humanitären Organisationen, die versuchen
zu helfen, mussten ihre Tätigkeiten einstellen. Neuerliche
Sanktionen wären eine Katastrophe, die diejenigen am meisten
treffen würde, die bereits am meisten leiden.
Bitte
betet für Paul und alle in unserem Zentrum, sowie für
die vielen Menschen in Not.
KURZNACHRICHTEN
- Unsere
Dorfgemeinde in Dara - Paul
fährt wieder wöchentlich hin, um unserer Gemeinde zu
dienen.
- Unsere
Dorfgemeinde in Goro - Paul kann niemanden dort erreichen,
und nachdem die Krise sich wieder verschlimmert, ist es jetzt
zu gefährlich hinzufahren.
- In
unserem Zentrum - Seit 23. April
gehen unsere Kinder wieder zur Schule und folgen
unserem regulären Stundenplan. Es geht ihnen gut.
- Reiseplan
- Ich habe meinen Reiseplan geändert und meine Julireise
in die USA in den Mai/Juni vorgezogen; ich kehre damit
ein Monat später als geplant nach Mali zurück, am 14.
Juni (so Gott will). Schau links um zu sehen, wann ich
wo bin; weitere und aktuelle Details auf der CALENDAR
Seite der Webseite.
- Freiwillige
Helfer - Wir brauchen immer noch Helfer, aber momentan
wird von Reisen nach Mali abgeraten.
- Mein
Buch - Mein Buch kann nun weltweit bestellt
werden. Klick einfach auf den Link ganz links.
Wohin
könnte ich schon gehen, um deinem Geist zu entkommen, wohin
fliehen, um deinem Blick zu entgehen? Wenn ich zum Himmel emporstiege
– so wärst du dort! Und würde ich im Totenreich
mein Lager aufschlagen – dort wärst du auch! Hätte
ich Flügel und könnte mich wie die Morgenröte niederlassen
am äußersten Ende des Meeres, so würde auch dort
deine Hand mich leiten, ja, deine rechte Hand würde mich halten!
(Psalm 139,7-10)
In
SEINEN Händen,
Claudia |