UPDATE
ZUR SITUATION IN MALI
Am Dienstag
wurde die Ausgangssperre aufgehoben. Die Grenzen
und Flughäfen wurden am Montag wieder geöffnet
- jedoch restriktiv. Der Flughafen ist nicht rund um die Uhr geöffnet
und einige Fluglinien haben ihre Flugzeiten angepasst, oder Flüge
gestrichen. Gestern gab es ein Erschrecken, als es hieß, dass
Air France ihre Flüge komplett eingestellt haben, aber das
hat sich als unwahr herausgestellt. Wir können nur beten, dass
Flugreisen weiterhin möglich sind. Es ist
geplant, dass ich am 11. April nach Österreich fliege.
Die Kinder haben
diese Woche "Osterferien", und sollen
am Montag wieder in die Schule gehen. Nahrungsmittel und
Benzinpreise sind gestiegen, aber gehen jetzt wieder runter,
da Lastwägen sich wieder frei bewegen und Nachschub aus den
Nachbarländern bringen können. Heute kaufen wir eine größere
Menge Reis für den Fall, dass sich die Situation verschlechtert
und Preise wieder hinaufgehen.
Der
Anführer des Putsches, Kapitän Sanogo,
ist ein Soldat mittleren Ranges, der eine Menge unglücklicher
Leute um sich versammeln konnte. Allerdings haben sich Politiker
und Organisationen jetzt in zwei große Lager geteilt
- die, die FÜR den Putsch sind, und die, die DAGEGEN sind.
Der Präsident ist am Leben und in Sicherheit, und der französische
Botschafter hat mit ihm gesprochen.
Sanogo plant
die Macht zu behalten bis Wahlen stattgefunden
haben und eine neue Regierung gebildet wurde. Wann? Er sagte, es
könnte Monate dauern. Ursprünglich hätten die Wahlen
am 29. April beginnen sollen. Sie haben gerade ihre neue
Verfassung im Fernsehen öffentlich gemacht und alle
Artikel vorgelesen.
Die
internationale Gemeinschaft hat den Putsch
in Mali ohne Ausnahme verdammt, und fast alle Hilfsgelder
eingestellt, mit der Ausnahme einiger humanitärer Hilfe. Vergesst
nicht, dass über 3 Millionen Malier direkt von der
großen Hungersnot im Land betroffen ist, und die
aktuelle Situation macht es unmöglich, diesen Menschen zu helfen.
Was es noch
schlimmer macht, ECOWAS (die westafrikanische Wirtschaftunion)
hatte gestern eine Notfallssitzung und hat Wirtschaftssanktionen
gegen Mali verhängt. Ab heute sind keine Geldüberweisungen
nach oder aus Mali erlaubt, Western Union und Co sind geschlossen.
Banken sind nur ein paar STunden offen, und geben nur begrenzte
Beträge an Geld aus. Es ist momentan unklar, ob das auch bedeutet,
dass wir unsere ausländischen Bankomatkarten nicht
mehr verwenden können, um damit Geld abzuheben. Es
ist auf diesem Wege, dass wir Geld von unseren europäische
und amerikanische Konten bekommen. Wenn das auch nicht mehr möglich
sein sollte, dann hätten wir keinen Weg, um zu Geld
zu kommen. Ich bin dankbar - Gott wusste schon Bescheid
- dass wir gerade eine große Überweisung nach Mali gemacht
hatten, durch eine Organisation, der damit geholfgen wurde, und
sie konnten uns dieses Geld gerade übergeben. So schränken
wir nun unsere Ausgaben auf das absolute Notwendigste ein,
da wir nicht wissen, was vor uns liegt, und wie lange diese Situation
dauern wird.
ECOWAS sendet
auch eine Delegation von 5 afrikanischen Präsidenten
innerhalb der nächsten 48 Stunden nach Mali. Ihr Ziel ist es,
Kapitän Sanogo zu überzeugen zurückzutreten
und die Demokratie und alte Regierung wieder herzustellen. Falls
er dazu nicht bereit ist, haben sich ihre Truppen bereits
an den Grenzen Malis gesammelt, um nach Mali einzumarschieren
und ihn dazu zu zwingen zurückzutreten. So
sind diese nächsten 48 Stunden also kritisch.
Bitte betet, dass er dazu bereit ist, zurückzutreten um ein
Blutbad in unserem Land zu vermeiden!
Betet
weiterin für uns, und leitet dieses Email an alle weiter, die
ihr kennt, die auch beten könnten.
Wir wissen,
dass wir von einer Armee großer, starker Engel umringt
sind, die für uns kämpfen werden, und ich weiß auch,
dass es kein Zufall ist, dass ich momentan inmitten eines 40tägigen
Fastens bin (obwohl ich nicht wusste, dass das der Grund war, warum
Er wollte, dass ich faste).
Ein STANDARD
Artikel:
Nachbarstaaten
drohen mit Sanktionen und Militärintervention
Ein BBC Artikel:
Mali suspended
from regional bloc ECOWAS over coup
Ein
NY Times Artikel: West
African Bloc Puts Peacekeeping Troups on Alert
KURZNACHRICHTEN
- Unsere
Dorfgemeinde in Goro - Dieses Dorf ist eine fast zweistündige
Autofahrt von unserem Zentrum entfernt. Man muss ganz Bamako durchqueren,
und durch die Stadt fahren, wo die Rebellen ihren Hauptstützpunkt
haben. Es ist daher absolut ausgeschlossen, dass wir während
der jetzigen Situation dort hinfahren.
- Unsere
Dorfgemeinde in Dara - Es ist ungefährlich dieses
Dorf zu besuchen, das nur 45 Minuten von uns entfernt ist. Allerdings
wird Paul dort heute zum letzten Mal hinfahren,
da es viel Benzin kostet. Ich bin auch traurig, dass wir die Verteilung
von Reissäcken an notdürftige Familien dort auf später
verschieben müssen.
- In
unserem Zentrum - Die Stimmung in unserem Zentrum ist
gut. Die Kinder haben Osterferien (Schule fängt
wieder am Montag an) und genießen ihre Freizeit und Zeit
zum Spielen, als ob alles wie immer wäre. Wir folgen unserem
normalen Stundenplan. Wir halten sie am Laufenden
damit, was sich in unserem Land abspielt, and bitten sie zu beten,
was die älteren (hoffentlich) machen. Donnerstags haben wir
unser wöchentliches Gebetstreffen.
- Anschluss
an Stadtstrom - Da wir kein Schmiergeld gegeben haben,
heißt es ständig "morgen" kommen sie, um
uns an die Stadt anzuschließen; es war für Ende Februar
geplant. Paul ist heute hingegangen, und sie sagten, dass die
Rebellen alle ihre Fahrzeuge beschlagnahmt haben,
so dass zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage sind, irgendwelche
Arbeit zu verrichten. Ich hab jede Nacht bis
zu 37°C in meinem Schlafzimmer (es ist die
heißeste Jahreszeit momentan), und unser Solarstrom ist
so um 1-2 Uhr früh aufgebraucht, bis er um 10 Uhr wieder
angeht, was das Schlafen sehr schwierig macht.
- Europareise
- Ich hoffe sehr, dass ich am 11. April
Mali verlassen werden könne. Der österreichische Botschafter
und Konsul haben mit mir bez. möglicher Evakuierungen
gesprochen. Ich kann nur hoffen, dass es nicht dazu kommt. Ich
hoffe auch sehr, dass ich im Mai wieder nach Mali zurückkommen
kann. Schau links um zu sehen, wann ich wo bin, und mit
mehr Details auf der CALENDAR
Seite unserer Webseite.
- Freiwillige
Helfer - Wir brauchen immer noch Helfer, aber momentan
wird von Reisen nach Mali abgeraten.
- Mein
Buch - Mein Buch kann nun weltweit bestellt
werden. Klick einfach auf den Link ganz links.
Und
Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm doch die Augen, damit
er sieht! Da öffnete der Herr dem Knecht die Augen, sodass
er sah. Und siehe, der Berg war voll feuriger Rosse und
Streitwagen rings um Elisa her.
(2.Kön 6,17)
Sicher
in IHM,
Claudia |