EIN BESONDERES SPORTCAMP

11.-17. Juli 1993

oder

WIE ICH JESUS FAND

im Alter von 20 Jahren

Ich wäre so gerne wieder mit der ÖH1 auf Tennis-Camp gefahren, aber ich hatte zu wenig Geld dafür. Da erzählte mir meine Freundin Sigrid von einem Plakat auf der Uni, das sie gesehen hatte. Es ging um eine Sportwoche, u.a. auch mit Tennis. Sie forderte den Prospekt an, verwarf die Idee aber wieder, als sie las, dass eine christliche Organisation2 der Veranstalter war. Als ich das hörte, bat ich sie, den Prospekt trotzdem einmal mitzunehmen. Während ich ihn las, dachte ich mir, dass das ja sehr günstig wäre und die Vorträge könnten ja recht interessant werden. Also beschlossen wir hinzufahren. Wir wollten ja nur Tennis spielen! Obwohl die Anmeldefrist schon um war, war es kein Problem, sich noch anzumelden.

Nach sechs Stunden Fahrt kamen wir bereits mitten während des ersten Vortrages etwas zu spät an. Der Vortrag war recht interessant, und rein psychologisch. Nur hin und wieder konnte man auf den christlichen Glauben schließen. Am nächsten Tag, als wir mit den anderen Teilnehmern mehr in Kontakt kamen, fühlte ich mich etwas unwohl in ihrer Gesellschaft. Ich spürte, wie ausgefüllt ihr Leben durch die Liebe zu Gott war, und ich beneidete sie ein bisschen darum. Am meisten flößte mir der Kursleiter Angst ein. Er strahlte die Liebe Gottes förmlich aus, und in seiner Gegenwart fühlte ich mich so schuldig, nicht lebendiger Christ zu sein. Ich ging ihm daraufhin aus dem Weg. Am Abend dieses Montages beschlossen Sigrid und ich wieder zu dem Vortrag zu gehen. Sigrid wollte sich nach dem Abendessen noch mit einem Bekannten, der ebenfalls mitgekommen war, unterhalten, ich ging ins Zimmer.

Kurz vor Beginn des Vortrages wartete ich bereits im Vortragssaal. Ich setzte mich nicht, um nicht zwei Plätze freihalten zu müssen. Als der Abend allerdings begann, ohne dass Sigrid auftauchte, setzte ich mich allein hin. Ich fühlte mich so unwohl unter all diesen „Heiligen“. Noch dazu saß ich auf einem Platz in der dritten Reihe, vor dem in der zweiten Reihe ausgerechnet kein Sessel stand, womit ich bestens im Blickfeld der Vortragenden saß. Der Abend wurde mit einem Lied begonnen. Da saß ich nun inmitten der singenden Menschen, den Mund verschlossen, und fühlte mich so unwohl. Dabei steigerte sich mein Ärger von Minute zu Minute. Dem Lied folgte ein nächstes, dann ein Gebet und noch ein Lied. Dann begann erst, nach einer halben Stunde, der Vortrag. Es ging um die Herkunftsfamilie. Inzwischen hatte mein Ärger Sigrid gegenüber eine hohe und dicke Mauer um mich gebaut. Am liebsten wäre ich gegangen, aber ich wollte nicht noch mehr auffallen als es mir sowieso schon vorkam. Nach ein paar Minuten wurden Zettel zum Ausfüllen über die Familie ausgeteilt, den ich widerwillig annahm. Also saß ich mit dem Zettel in der Hand und wartete bis es weiterging, während die anderen schrieben. Ich dachte nur, Sigrid, was hast du mir angetan, während du dich amüsierst! Die nächsten Worte des Vortragenden waren: „Besprecht euch mit eurem Nachbarn darüber, was ihr geschrieben habt.“ Das war dann zuviel für mich. Ich stand auf, der Sessel klemmte, und so gelang ich nur im Zeitlupentempo aus dem Raum. Ins Zimmer wollte ich noch nicht, also ging ich eineinviertel Stunden in den angrenzenden Wäldern spazieren. Als es zu dunkel wurde, kehrte ich um. Ich war zu dem Entschluss gelangt, diesmal nicht zu leicht zu vergessen, was Sigrid mir angetan hatte. Sie müsste schon eine gute Entschuldigung haben!

Als ich zurückkehrte, war Sigrid noch nicht da. Sie kam einige Zeit später mit ihrem Bekannten und fragte: „Und, wie war der Vortrag?“ Da ich Kopfhörer aufhatte, tat ich in meiner Wut, als würde ich sie nicht hören. In diesem Moment beschloss ich, nicht mehr mit Sigrid zu sprechen, bevor sie sich entschuldigt. Sie hätte nur mit den Worten „Entschuldige, ich habe mich so gut unterhalten.“ kommen zu müssen, und es wäre nach einem kurzem Gespräch alles wieder in Ordnung gewesen.

Am folgenden Tag sprachen wir kaum ein Wort miteinander, nur was unumgänglich war, ebenso am Mittwoch. Dienstag Abend war mir bereits die Lust an allem vergangen und am liebsten wäre ich nach Hause gefahren. So zog ich mich nach dem Abendessen ins Zimmer zurück und lernte bzw. las.

Mittwoch Morgen war meine Stimmung dann am Tiefpunkt angelangt. Nicht einmal mehr das Tennis spielen machte mir Spaß! Ich litt unter der Isolation, die ich in gewisser Weise mir selbst zu verdanken hatte. An diesem Tag sollte es einen bunten Abend geben. Ich überlegte, ob ich überhaupt hingehen sollte, nachdem ich ja kaum jemanden kannte. Außerdem dachte ich mir, wird wahrscheinlich nur gesungen und gebetet. Nachdem ich aber nicht wieder so einen „schönen“ Abend im Zimmer verbringen wollte, beschloss ich, hinzugehen. Vorerst wurde aber noch gegrillt, weshalb wir im Freien zu Abend aßen. Neben Sigrid und mir saßen zwei Mädchen der ÖSM, die mir Fragen stellten, die mir sehr unangenehm waren. Trotzdem ließen sie nicht locker, und irgendwie fand ich es sehr nett, dass sie so viel Interesse zeigten. Am selben Tisch, allerdings am anderen Ende, saß Immanuel, der in unserer Tennisgruppe war. Seine Nachbarin fragte ihn, wie er zur ÖSM gekommen war, aber leider konnte ich nur ein paar Worte aufschnappen. Also beschloss ich, ihn selbst einmal danach zu fragen. Was ich gehört hatte, klang recht interessant.

Diesen bunten Abend begann ich schon mit einer ganz anderen Einstellung. Ich konnte auch ohne Sigrid zu den Vorträgen gehen! Diesmal setzte ich mich auch in die letzte Reihe, wo ich mich wesentlich wohler fühlte. So wartete ich schon gespannt auf den Beginn.

Der Abend setzte sich aus Liedern, Scherzen und Kulturellem zusammen. Besonders ein Lied, auf dem Klavier gespielt und dazu gesungen, hat mich sehr bewegt. Es handelte vom Lebensweg Jesu und war wunderschön. An diesem Abend nahm ich die Liebe Gottes zum ersten Mal an. Es gab keine Mauern mehr. Ich hatte das starke Bedürfnis zu Gott zu finden. Ich wollte sein wie diese anderen glücklichen Menschen um mich herum. Ich wollte nicht mehr allein sein, sondern Jesu Ruf folgen. An diesem Abend betete ich zum ersten Mal nach langer Zeit wieder. Ich redete mit Gott, ich bat ihn, mich zu ihm zu führen, und ich wusste, der erste Schritt war, sich mit Sigrid zu versöhnen. So bat ich Gott, mir die Kraft zu geben, um das zu schaffen. An diesem Abend schlief ich friedlich und zufrieden mit der Gewissheit, nicht mehr allein zu sein und dem Vorsatz, Gott nie wieder aus meinem Leben gehen zu lassen, ein.

Am nächsten Morgen wachte ich bereits mit einem völlig neuem Lebensgefühl auf. Ich freute mich darauf, wieder von Gott zu hören und wollte auf dem schnellsten Wege die Sache mit Sigrid ins Reine bringen. Schweigend machte sich jeder von uns für Stretching fertig. Als wir das Haus verließen, wollte ich sie ansprechen. Ich bat Gott, mir zu helfen, mir den Mut und die Überwindung dafür zu schenken. Nach ein paar Metern, die wir ohne ein Wort zu sagen Richtung Haupthaus gegangen waren, schloss sich uns noch jemand an, und ich hatte die Chance verpasst. Traurig über meine Niederlage führte ich die Übungen durch. Vor dem Frühstück musste ich die Angelegenheit aber unbedingt noch klären! Also ergriff ich die letzte Gelegenheit nach dem Stretching und sagte: „Du, Sigrid, wollen wir nicht wieder Frieden schließen?“ Sie überlegte kurz und meinte: „Na ja – aber darüber müssen wir noch reden.“ „Einverstanden.“ Ich war froh, die erste Hürde genommen zu haben.

Nach dem Frühstück war die Situation aber leider wieder wie zuvor. Schweigend gingen wir Richtung Zimmer zurück. Ich dachte mir, das gibt’s doch nicht, wenn ich jetzt nichts sage, habe ich vorhin gar nichts erreicht. Also fragte ich sie, ob ihr Bekannter irgendetwas zu ihr gesagt hätte. Ich hatte ihm gegenüber nämlich erwähnt, wie die Situation zwischen Sigrid und mir war und warum.

Mit dieser Frage kamen wir endlich ernsthaft ins Gespräch. Sie war sich keiner Schuld bewusst, trotzdem war ich froh, dass wieder alles in Ordnung war zwischen uns. Allerdings war unser Verhältnis zueinander erst wieder nach der vierstündigen Autofahrt zurück nach Wien wie zuvor, als ich die Liebe Gottes bereits in jedem Winkel meines Körpers fühlte.

Nach unserem kurzen Gespräch fuhren wir sogleich zum Tennisplatz. Dort hatte ich „zufällig“ die Gelegenheit, mit Immanuel zwei Minuten ungestört zu reden. Auf so eine Chance hatte ich gewartet und ich ergriff sie auch sogleich. Ganz unverbindlich, wie ich es auch am Vortag gehört hatte, fragte ich ihn: „Wie bist du eigentlich zur ÖSM gekommen?“ Darauf antwortete er, dass das eine lange Geschichte wäre, aber er würde sie mir gerne erzählen, wenn ich Interesse hätte. Voller Freude sagte ich: „Ja, gern, das wäre wirklich super!“ Dann kamen auch schon wieder die anderen zurück.

Als das Abendessen seinem Ende zuging, wartete ich schon ungeduldig auf eine Gelegenheit, Immanuel alleine zu erwischen und zu fragen, ob er bis zum Vortrag Zeit hätte, mir seine Geschichte zu erzählen. Ich bekam diese Gelegenheit und erhielt auch eine positive Antwort, worüber ich sehr glücklich war. Jemand, den ich kaum kannte, wollte mir so viel Zeit widmen, nur um mit mir zu reden, noch dazu über doch eher persönlich Dinge. Mein Selbstwertgefühl wollte das gar nicht so recht glauben. Immerhin war ich ein Versager, war zu nichts nutze und völlig überflüssig auf der Welt. So dachte ich.

Immanuel und ich setzten uns auf eine abgelegene Bank, und er begann zu erzählen, von seinem Leben und wie er vor mehreren Monaten nach einem langen Kampf endlich endgültig zu Gott fand. Er beschrieb mir seine unendliche Freude, als er Christ geworden war. Er erzählte davon, als würde er es noch einmal durchleben. Er pflanzte die Liebe Gottes, von der er sprach, direkt in mein Herz. Ich begann, auf dem ganzen Gesicht zu strahlen und war gefesselt von dem, was Immanuel mir erzählte, von Jesus, Gott und wie sich sein Leben geändert hatte. Für mich stand spätestens zu diesem Zeitpunkt fest, dass ich mein weiteres Leben nur mehr mit Jesus führen wollte. Ich wollte nicht aufhören, Immanuel zuzuhören, der die Liebe Gottes so spürbar aussandte, doch der Beginn des Vortrags stand bevor, und so gingen wir in den Vortragssaal. Dort fragte ich Immanuel, ob ich neben ihm sitzen dürfte. So saßen wir in der letzten Reihe, diesmal umringt von gleichgesinnten und in freudiger Erwartung. Sigrid war diesmal auch da (das Thema des Vortrages lautete: „Ich bin verliebt.“), doch wollte ich mich nicht neben sie setzten, da ich in diesem Moment lieber Kinder Gottes um mich haben wollte.

Die erste halbe Stunde bestand wieder aus Singen und Beten, und diesmal nahm ich voll Freude daran teil. Ich spürte die Liebe dieser vielen Menschen zu Gott und auch die Liebe Gottes zu mir. Ich wollte diese Liebe von ganzem Herzen annehmen.

Leider war diese halbe Stunden viel zu kurz, und auch der Vortrag war im Nu wieder vorbei, weil er so interessant war. Ich bewunderte die beiden Vortragenden, wie sie ihr Leben mit Gott führten und ihr Wissen und ihre Erkenntnisse anderen weitergaben.

Als der Vortrag vorbei war, führten Immanuel und ich unser Gespräch fort. Ich hatte das Bedürfnis, ihm nach allem, was er mir erzählt hatte, nun von mir zu erzählen. So saßen wir bis ein Uhr morgens und redeten. Obwohl mein Körper müde war, war mein Geist wach und wollte dieses Gespräch ewig weiterführen. Mein Gesicht strahlte in diesen Stunden durch die Liebe Gottes, wie es die ganzen zwanzig Jahre meines Lebens zusammen nicht gestrahlt hatte. Alle anderen Dinge meines Lebens waren für mich unwichtig, ich wollte nur „Jesus folgen“, wie auch das Buch heißt, das ich an diesem Abend am Büchertisch gekauft hatte. Als ich an diesem Donnerstag Abend zu Bett ging, dankte ich Gott mit Freudentränen in den Augen, dass er mich nicht aufgegeben hatte, sondern dass er mich ganz unerwartet und unsichtbar zu sich geführt hatte, um mir seine Liebe zu schenken und mich zu einem seiner Kinder zu machen. Aus ganzem Herzen heraus bat ich Gott, mich nie wieder loszulassen und mein weiteres Leben in seine Hand zu nehmen.

Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie neugeboren. Dieses Gefühl des Glücklichseins war mir längst fremd geworden. Ich war euphorisch, wie berauscht von dieser neuen Liebe Gottes zu mir. Kaum konnte ich es abwarten, mit Immanuel zu sprechen. Ich hoffte, dass er noch etwas Zeit für mich erübrigen konnte.

Als ich an diesem Freitag Nachmittag vom Tennisspielen zurückkam, beeilte ich mich, um bis zum Abendessen noch möglichst viel in meinem neu erstandenen Buch zu lesen. So setzte ich mich, in der Meinung dort Ruhe zu haben, in den Vortragssaal, wo sich ein Bibelgesprächskreis niedergelassen hatte. Das was ich vorerst ungewollt hörte, interessierte mich dann so, dass ich mehr zuhörte, als las. Es tat mir so leid, dass ich diese täglichen Bibelgespräche verpasst hatte.

Nach dem Abendessen hoffte ich, wieder mit Immanuel sprechen zu können, was er mir auch zusagte, doch anscheinend kamen auch andere zu ihm, die mit ihm reden wollten. Wie selbstsüchtig war es doch von mir zu glauben, dass er jetzt jede Minute, die er hatte, mit mir sprechen würde!

Während des Vortrags saß ich wieder neben Immanuel. Das Thema lautete „Ich bin geliebt.“ und handelte von der Liebe Gottes. Ich muss sagen, dieses Thema kam im richtigen Augenblick. Ich wollte so viel wie möglich darüber hören, und so kam es mir vor, als hätte der Vortrag nicht eineinhalb Stunden, sondern fünf Minuten gedauert.

Nach diesem Vortrag hatte ich das starke Bedürfnis, mit Beth, der Vortragenden zu sprechen, um ihr zu erzählen, wie es mir ergangen war, und mir Rat zu holen. Immanuel wollte noch mit jemand anderen sprechen, und so wartete ich, bis Beth mit ihrem Gespräch zu Ende war, um dann mit ihr zu reden. In der Zwischenzeit las ich in meinem neuen Buch weiter; an dem Abend hatte ich mir auch noch ein zweites gekauft.

Schließlich nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte Beth, ob sie nach dem laufenden Gespräch noch Zeit hätte, kurz mit mir zu reden. Sie bejahte, und so musste ich nicht mehr lang warten, bis ich ihr gegenüber saß. Ich hatte vorher so viel Angst gehabt, dass ich kein Wort rausbringen würde, doch diese erwies sich als unbegründet. Beth gab mir einige Tipps und bestärkte mich für meinen weiteren Weg. Anschließend sprach ich noch sehr lange mit Immanuel, von ein bis zwei Uhr früh saßen wir dann noch mit einigen anderen zusammen und plauderten. Alle waren bin bisschen melancholisch (vielleicht auch müde!?), da dies der letzte Abend war. Auch ich wollte nicht schlafen gehen, um den nächsten Tag möglichst lange hinauszuzögern. Doch die Zeit blieb nicht stehen.

Am nächsten Morgen war der große Abschied gekommen. Ein jeder wollte noch eine Woche anhängen. Ich verabschiedete mich von diesen außergewöhnlichen Menschen, denen ich hier begegnet war, von Beth, die mir noch zuversichtliche Worte mit auf den Weg gab, vom Kursleiter, wobei es mir sehr leid tat, gerade mit diesem sichtbaren Kind Gottes nicht gesprochen zu haben, nur von Immanuel konnte ich mich leider nicht so verabschieden, wie ich es vorhatte. Ich wollte ihm danken, für die Zeit, die er mir gewidmet hatte und für die Worte, die er zu mir gesprochen hatte. Doch leider war nur ein „Auf Wiedersehen“ aus der Ferne möglich.

Nach der großen Verabschiedung, gingen Sigrid und ich noch an den See hinunter, um diesen so lange wie möglich zu genießen. Und dort ergab es sich, dass ich doch noch mit dem Kursleiter ins Gespräch kam. So war mir auch mein letzter Wunsch erfüllt worden, und so erhielt ich doch noch die Adresse der Gemeinde, wo in den nächsten zwei Wochen eine Teestube stattfinden sollte. Meine größte Angst in diesem Moment war, nach Hause zu meinen Eltern zurückzukehren und festzustellen, dass alles wieder beim Alten war. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Ich merkte wie die Liebe Gottes mich veränderte. Durch diese Liebe konnte ich Dinge tun, die ich früher nicht für möglich gehalten hätte. Ich sah, wie viele kleine Wunder Jesus im Alltag vollbrachte. Da ich keine Bibel mitgehabt hatte, konnte ich es kaum erwarten, darin zu lesen. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich so viel Zeit dafür erübrigen könnte, und jeden Tag wird die Zeit, die ich im Gespräch mit Gott verbringe länger und wertvoller für mich. Ich weiß, dass ich noch ein geistliches Baby bin, aber ich tue mein Bestes, um erwachsen zu werden.

Meine Familie fragte sich bereits nach ein paar Stunden, was mit mir los sei. Jetzt wissen sie es, doch wie viele andere auch, können sie es leider nicht verstehen. Ich bete zu Gott, dass sie alle es eines Tages tun werden.

Wien, 30. Juli 1993


1 Österreichische Hochschülerschaft (der Universität Wien)

2 ÖSM – Österreichische Studentenmission